Streuobstwiese am Krametterhof - hier wächst Vielfalt!
Am 4. November 2020 wurde die 1 ha große Streuobstwiese am Krametterhof in Feldkirchen eröffnet. In einem Gemeinschaftsprojekt von Reuer´s Apfelhof und der Familie Haslauer wurden 40 verschiedene alte Apfelsorten auf der 1 ha großen Obstwiese gepflanzt.
Auf der Streuobstwiese am Krametterhof wächst und wohnt Vielfalt, die ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung ist:
Streuobstwiese als Biodiversitäts-Hotspot: Von den Blüten und Blättern der Obstbäume bis zu den reifen Früchten lockt die Streuobstwiese eine Vielzahl von Insekten an, die wiederrum Nahrungsquelle für Vögel und Säugetiere sind. Die Höhlen des Altbaumbestandes bieten Unterschlupf für Fledermaus und Siebenschläfer, und ist Brutplatz für Wendehals, Steinkauz sowie Zwergohreule. Die Streuobstwiese am Krametterhof dient mit 40 verschiedenen alten Obstbaumsorten auch dem Erhalt der genetischen Vielfalt.
Vielfalt in zwei Etagen: Die Streuobstwiese teilt sich in zwei Etagen auf. In der oberen Etage, der Baumkrone, wird Obst und Honig der Bienen geerntet. Die untere Etage, die unter den Bäumen wachsende Wiese, wird gemäht und von den Tieren am Hof beweidet.
Obstbäume geben dem Boden halt: Die tiefen und ausgebreiteten Wurzeln der Obstbäume stabilisieren den Boden. Besonders Hanglagen werden vor Erosion durch Wind und Wasser geschützt.
Äpfel für Allergiker*innen: Streuobstwiesen weisen eine enorme Obstsortenvielfalt auf. Dies ist vor allem für Apfelallergiker*innen relevant. Die am Krametterhof gepflanzten alte Sorten enthalten Polyphenole, ein sekundärer Pflanzenstoff, die bei den modernen Sorten herausgezüchtet wurden. Enthält eine Apfelsorte noch Polyphenole, ist diese leichter verträglich und werden oft von Allergiker*innen vertragen.
Extensiver Obstanbau ohne Gift: Der Krametterhof verzichtet bewusst auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Anstelle dessen kommen biologische Mittel wie Leimringe, naturstoffbasierte Pflanzenschutzmittel wie Kaliseife, Pflanzenöle und Pflanzenextrakte sowie die Förderung / Ausbringung von natürlichen Gegenspielern wie Schlupfwespen, Schwebfliegenlarven, Marienkäferlarven zum Einsatz.
Einzigartiges Kulturgut und Erholungsraum: Die Streuobstwiese ist ein besonderer Lebensraum. Eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft, die nur besteht, da sie von Familie Haslauer gepflegt und bewirtschaftet wird. Der Obstgarten dient auch als Erlebnis- und Erholungsort und bereichert das Landschaftsbild, vor allem während der Blüte- und Erntezeit.